Der Leipziger Ring, wie wir ihn kennen, wird derzeit stark umgestaltet. Die Straßenspuren für Autofahrer sollen nun reduziert und Radwegen geopfert werden. Man verspricht sich davon sauberere Luft, weniger Verkehr auf dem Ring und ein Symbol zur Aufforderung, Rad zu fahren. Die ersten Radwege wurden auch bereits auf dem Ring eingerichtet und sind befahrbar. So zum Beispiel die Radspur an der Kreuzung Martin-Lutherring/Karl-Tauchnitz-/Harkortstraße. Sie endet abrupt und stellt somit eine Gefahrenquelle dar.
Hierzu und für die weiteren Maßnahmen rund um den Ring stellen sich Fragen von Bürgern, die einer Antwort von Verwaltung und Politik bedürfen.
Wie verhält es sich mit dem Zugang zur Innenstadt für Fußgänger, Radfahrer und Wirtschaftsverkehr? Wie soll der Verkehr auf dem Ring verbinden, wenn eine Verkehrsart bevorzugt wird? Welche Konsequenzen haben diese drastischen Veränderungen der zentralen Leipziger Infrastruktur für das Wohnumfeld, Umwelt und Wirtschaft? Weshalb gibt es für Radfahrer nun auf dem Dittrichring von Süd nach Nord zwei Möglichkeiten, für KFZ aber nur eine eingeschränkte Spur des Fortkommens? Weshalb wurde auf dem Dittrichring von Nord nach Süd eine Fahrradspur eingerichtet, die zu fehlender Sicherheit für die Radfahrer und zu fehlender Sicherheit für, sich einordnen müssende, KFZ führt?
Nach der Freigabe des ersten noch unfertigen Radweges für die Bevölkerung zieht die Zeitung Bild (Quelle: Leipzig: Nur 36 Radfahrer pro Stunde auf Ring-Radweg! | Regional | BILD.de) Bilanz:
„BILD machte den Test im Berufsverkehr, zählte zwischen 7.30 und 8.30 Uhr die Ring-Radfahrer. Die Ergebnisse:
- Gerade mal 36 Radler (einer aller 2 Minuten!) nutzten den Radstreifen.
- Gerade mal vier (!) trauten sich tatsächlich, in den Kreuzungsbereich Martin-Luther-Ring/Karl-Tauchnitz-/Harkortstraße einzufahren. Denn hier endet der grüne Radstreifen abrupt, Autos und LKW ziehen rechts rüber, die Radler müssen zwischen ihnen klarkommen („Mischverkehr“).
- 16 Radler wechselten deshalb auf Höhe Alter Amtshof (verbotenerweise!) lieber gleich auf den Gehweg.“
Tobias Keller, Mitglied des Sächsischen Landtags und Verkehrspolitischer Sprecher der AfD- Fraktion, äußert sich dazu: „Wir wollen, dass Verkehr verbindet, und das schaffen wir nur, wenn wir den Verkehr als Gesamtheit für alle betrachten. Jede Verkehrsmaßnahme muß auf Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftsfreundlichkeit, Leistungsfähigkeit und ein Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten geprüft werden. Bei Umgestaltungen ist darauf zu achten, dass ein Mehrwert für möglichst viele Verkehrsteilnehmer und die Anrainer erreicht wird. “
Auf der Nord-Südachse des Dittrichringes wird es richtig gefährlich, wenn Autofahrer und LKW sich auf kurzer Stracke einfädeln müssen, von zwei Spuren auf eine Spur.
Es kommt zu Rückstaus bis zum Gördelerring und in den Ranstädter Steinweg, sowie in die Pfaffendorfer Straße. Dies zieht erhöhte Abgasemissionen und zusätzlichen Lärm nach sich.
Zudem fahren viele genervte KFZ-Fahrer über die Bosestraße durch das Wohngebiet Gottschedstraße – Zentralstraße – Elsterstraße und Otto-Schillstraße, sowie über die Reichelstraße die Abkürzungen durch die Wohngebiete. Auch dort inzwischen erhöhtes Stauaufkommen, mehr Verkehr, mehr Krach, mehr Abgase und weniger Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer.
Besonders wichtig ist aber der auch in der Innenstadt dringend benötigte Wirtschaftsverkehr zur Belieferung der Gaststätten, Geschäfte und Kaufhäuser. Wenn Wirtschaftsverkehr statt zügig über Hauptverkehrsachsen abfließen zu können, im Stau steht, so verteuert und verzögert das die Wirtschaftskreisläufe. In einer Zeit, ohnehin schon hoher Inflation, sollte hier nicht noch an weiteren Teuerungsschrauben gedreht werden.
Sanitäts- und Servicedienste, die im Stau stecken wegen freien, kaum benutzten Radspuren, sind ein Mangel, der das Wohnen in der Innenstadt unattraktiver macht.
Die Spureinengung für KFZ führt zu Frust, zu weniger Umweltschutz, zu Gefahrensituationen und zur Entschleunigung des Wirtschaftsverkehres. Die Fahrspuren auf dem Dittrichring bringen den Fahrradfahrern keinen Mehrwert, behindern sie statt dessen in den Wohngebieten, die nun von PKW-Abkürzern überfüllt sind. Fußgänger sind nun besonders in den Wohngebieten oftmals überfordert mit der KFZ-Flut, die hausgemacht als Symbolpolitik rot-grüner Verkehrswendepolitik angeprangert werden muß.
Da sollte doch mal eine Demo organiisiert werden. Nicht unbedingt von der AfD, sondern eher vom ADAC (mal sehen ob der sich überhaupt noch für Autofahrer einsetzt)
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