Seit dem 01.06.2022 dürfen sich deutsche Bürger über das Angebot des 9-Euro-Tickets freuen. Eine billige und in der Theorie komfortable Option von A nach B zu kommen, die seitdem, laut der Webseite der Bundesregierung (Fragen und Antworten zum 9-Euro-Ticket ab Juni 2022 ⏐ Bundesregierung) von über 21 Mio. Menschen erworben wurde.
Doch das Angebot gilt nur bis Ende August und schon jetzt, Mitte Juli, spekuliert man über mögliche Verlängerungen. Das Volk wünscht sich eine billige Fahroption, um den Alltag mit weniger Ausgaben bestreiten zu können. Doch Quellen zu Folge ist im Moment eine Verlängerung des Tickets ausgeschlossen. Es „belaste […] den Staatssäckel.“, so Verkehrsminister Wissing (Verlängerung fürs 9-Euro-Ticket: Klartext vom Kanzler (giga.de)).
Jedoch hat die Einführung des 9-Euro-Tickets zu neuen Überlegungen geführt. Auf den Wunsch der Bevölkerung hin wird bereits an einem Konzept für einen neuen Fahrschein gearbeitet. Dabei werden, laut Quelle (Nachfolger für 9-Euro-Ticket ab Ende 2022 möglich – FOCUS Online), zwei Angebote besonders stark beobachtet, nämlich ein 365-Euro Jahresticket und ein 69-Euro Monatsfahrschein. Im Moment wird noch Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit geprüft, doch laut Aussagen sollen diese neuen Angebote im neuen Jahr auf uns warten.
Aber natürlich gibt es auch hier Schattenseiten. Dabei besonders betroffen sind Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind um beispielsweise auf Arbeit zu kommen. Pendler berichten ständig von Horrorszenarien in Bahn und Bahnhof und das 9-Euro-Ticket scheint in Ihren Augen einer der Hauptauslöser zu sein. Dabei ist es aber nicht das Ticket selbst, welches den Ärger auf sich zieht, sondern eher die Verhältnisse im ÖPNV selbst. Thomas Behlert beschreibt in seinem Artikel „9-Euro-Ticket – ein selten effektives Ärgernis für Pendler“ (Das 9-Euro-Ticket – ein selten effektives Ärgernis für Pendler – Das Blättchen (das-blaettchen.de)) sowohl den Hin- als auch Rückweg als Tortur. Ausgelöst durch überfüllte Bahnen, defekte Toiletten, schlechte Anbindungen und eine angekündigte Bahnpreiserhöhung, wundert er sich darüber, ob Pendler weiterhin den ÖPNV nutzen werden, wenn sich da nicht etwas drastisch ändert.
Das Angebot wird gefeiert, doch wer tatsächlich mitfährt hat nichts zu lachen. Wie vieles anderes polarisiert auch das 9-Euro-Ticket. Was wir aber definitiv aus dem letzten Monat gelernt haben: Der ÖPNV hinkt hinterher.
Jeder Fahrgast, der im letzten Monat mit Bus oder Bahn unterwegs war, ist sich einig. Die Transportmittel sind teilweise völlig veraltet und haben Defekte. Gerade bei den heißen Sommertemperaturen fällt schnell auf, wenn die Klimaanlage nicht funktioniert. Anbindungen, gerade an kleinere Orte, sind sehr notdürftig, wenn Sie überhaupt existieren und die Pünktlichkeit lässt zu wünschen übrig.
Natürlich hat jeder Arbeitnehmer, -geber und Betrieb im Moment Schwierigkeiten, die Zeit ist keine leichte. Aber der Fokus sollte immer darauf liegen, einen guten und verlässlichen Service zu bieten. Keinen billigen, den niemand nutzen will.