Welche Probleme hat die Deutsche Bahn?

Die Zeit des 9-Euro-Tickets ist vorbei und der Fernverkehr auf den deutschen Gleisen normalisiert sich wieder. Die überfüllten Züge, welche in den drei Monaten von Juni zu August alltäglich waren, werden langsam wieder leerer und als solches sollten auch die Verbindungsschwierigkeiten und Verspätungen wieder geringer werden.

Leider scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Laut „Leipziger Volkszeitung“ vom 10./11. September teilte die Bahn mit, dass im August nur 56,8% der Fernzüge und weniger als 90% der Regionalzüge pünktlich ankamen. Und während man sagt, dass die Pünktlichkeitsquote des Regionalverkehrs wieder bei ca. 90% liegt, so scheint immer noch fast jeder zweite Zug von weiter weg sich zu verspäten.

Laut Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) und privaten Betrieben liegt dies an einem „akuten Personalmangel bei der Deutschen Bahn“. Um ganz genau zu sein: die Deutsche Bahn schafft es nicht, alle Stellwerke des DB-Netzes zu besetzen. Laut Matthias Stoffregen, Geschäftsführer des Mofair-Verbands (ein „Bündnis für fairen Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr“, in welchem mehrere Privatbetriebe gebündelt sind), ist aber auch die Kommunikation ein Problem. Oftmals erfahren die privaten Betreiber erst zu spät über Ausfälle, sodass auch die Passagiere erst während ihrer Fahrt darüber informiert werden und sich schnellstmöglich um Alternativen kümmern müssen. Vor allem anderen soll dies aber kein unbekanntes Problem sein; gerade die Personalprobleme in Stellwerken scheinen der EVG schon lange ein Dorn im Auge zu sein.

Laut der Deutschen Bahn scheint ein solches Besetzungsproblem nicht zu existieren. Die Deutsche Bahn meint: Es gab durch Krankheit und schlechte Urlaubsplanung Hotspots, wo es zu größeren Mobilitätseinschränkungen gekommen sei. Die Pünktlichkeitsprobleme seien aber hauptsächlich mit Baustellen und zu hohen Auslastungen der Gleise zu erklären.

Dies trifft nicht zu in den Augen der EVG, welche den akuten Fachkräftemangel bei der Deutschen Bahn als größtes Problem ansieht. Egal, wie viele neue Arbeitsplätze auch geschaffen werden, neue Arbeitsplätze beschäftigen sich zumeist auch mit neuen Herausforderungen und neuen Streckenabschnitten.

Der Fakt, dass Stellwerke unterbesetzt sind und somit Verspätungen entstehen, welche für den normalen Durchschnittsbürger nicht nachvollziehbar sind, müsste viele Planer nun endlich beschäftigen. Denn, wenn sich an der Situation nicht bald etwas ändert, vermutet man, dass der Service der Deutschen Bahn nur teurer wird, ohne jemals aktiv was am Angebot verbessert zu haben.

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